Insgesamt mehr als 20.000 Helfer/ Auch Kanu-Verein Bruhrain säubert den Rhein/ Lob vom Minister
Das Ziel: Gemeinsam mit Partnern in sechs Ländern wollte auch der Kanuverein Bruhrain Rheinsheim (KVB) in über 100 Städten das Rheinufer von Abfällen befreien. Warum? „Wir möchten mit solchen Aktionen das Bewusstsein dafür schaffen, dass Müll nicht achtlos entsorgt werden darf. Noch besser ist es, ihn von vornherein zu vermeiden“, so beschrieb Vereinspressesprecher Achim Erbe nach dem Großeinsatz die Motivation.
Vier Bundesländer, die am Rhein liegen, haben in diesem Jahr den „RhineCleanUp“ unterstützt. Die Umweltminister Ursula Heinen-Esser (Nordrhein-Westfalen), Priska Hinz (Hessen), Ulrike Höfken (Rheinland-Pfalz) und Franz Untersteller (Baden-Württemberg) übernahmen jeweils in ihrem Bereich die Schirmherrschaft über das Projekt. So arbeiteten auch die Rheinsheimer-Philippsburger unter ministeriellem Beistand.
Mit exakt 23 Teilnehmern, darunter auch Nichtmitglieder, sammelte die Truppe unglaublich viel Müll im Uferbereich und auf dem Wasser ein. Das erste Team reinigte das Ufer von Rheinkilometer 386,5 bis hoch zur kleinen Minthe (Rheinkilometer 383). Zeitgleich war eine zweite Crew im Einsatz: für den Abschnitt Rheinkilometer 386,5 bis nach Philippsburg zum Weißenburger Baggersee. Vom Wasser aus bewerkstelligte eine dritte Mannschaft, in diesem Fall eine Kanuflotte bestehend aus einem Vierer-Canadier und zwei Kajaks, die Großreinigung.
Unter der Leitung der Umweltbeauftragten Tamara Erbe machten sich die bunt gemischten Müllsammler aus der Stadt Philippsburg auf den Weg. Jung und Alt beseitigten in einer dreistündigen Aktion den Dreck, der von vielen Mitbürger im und am Rhein entsorgt wurde. Ein Traktor mit Anhänger brachte den kompletten Unrat zum Bootshaus des KVB Rheinsheim. So fanden sich unter den Bergen unzählige Flaschen, Plastiktüten, auch Campingstühle, Plastikeimer, alte Taue von der Großschifffahrt, Grillroste und Einwegbecher.
Die Stadt Philippsburg hatte sich bereits im Vorfeld dazu bereiterklärt, den zusammengetragenen Abfall fachgerecht auf ihre Kosten zu entsorgen. Die Ausgaben für Getränke und Verpflegung der fleißigen Helfer übernahm der Kanuverein. Auch dank herrlichen Wetters war es eine rundherum gelungene Veranstaltung, bei der etwa 100 Kilogramm Müll zusammenkam, der somit nicht über den Rhein ins Meer gelangen kann. „Bleibt zu hoffen, dass sich der eine oder andere Umweltsünder in Zukunft an der jetzt gereinigten Rheinpromenade erfreut“, äußerten sich die Vereinsverantwortlichen.
Erfreut zeigten sie sich über die Gesamtbilanz: Bei den bundesweit 189 Einzelaktionen konnten mehr als 171 Tonnen Abfälle beseitigt werden. Insgesamt 20.240 Helfer engagierten sich für die Umwelt. Freuen dürfen sich die Paddler und ihre Fans auf den nächsten Termin: Am 13. Oktober steigt auf dem Gelände des KVB ein Grumbeerfeschd (Kartoffelfest), zu dem jetzt schon die Bevölkerung eingeladen ist.
(Schmidhuber)